Über Rituale und eine frühlingshafte Homestory mit einer kleinen Maus

Es ist kurios und ich muss es immer wieder feststellen, das Kinder anfangs ganz oft in die Kamera schauen und völlig fixiert darauf sind, weil sie das so kennen gelernt haben, weil das wohl so sein muss – scheinbar. Aber je mehr Zeit ich mit den Kindern oder der Familie verbringe, umso entspannter wird die Situation. Sie blenden mich bzw. die Kamera zunehmend aus, lassen mich einen Teil sein, einen Zuhörer, Mitspieler oder einfach nur Beobachter.

Kinder brauchen Aufgaben, die ihnen Freude machen und wo sie experimentieren und sich ausprobieren können…. entweder für sich alleine oder gemeinsam mit den Geschwistern oder Eltern – dann entstehen natürliche und sehr persönliche Aufnahmen, so wie es sich die meisten wünschen. All das benötigt Zeit und Einfühlungsvermögen, das Vertrauen muss sich entwickeln; es sei denn, ich besuche Wiederholungstäter, da ist es bereits da ;). Es funktioniert nicht alles auf Kommando und Kinder sind Kinder, die begeistert und inspiriert werden wollen und wenn nicht, dann eben nicht. Genau das sind dann auch wieder Momente, die ich liebe und gern deren Charakter und Emotionen festhalte. 

 

Rituale

 

Ganz wichtig für kleinere Kinder finde ich Rituale, also schöne Dinge, die sie immer wieder gerne machen zur wiederkehrenden Tageszeit – diese Rituale geben Kindern das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit…. oft ergibt sich das Thema, wenn ich Familien für eine Homestory besuche und wir über dies und das plaudern.

Auch wir zu Hause handhaben das mit unseren Kindern so … ich erinnere mich, wie wir früher fast jeden Tag die gleiche Runde spazieren gegangen sind – vorbei am Bauernhof mit den Hühnern und Enten, eine gefühlte Ewigkeit wurde beobachtet und ab und zu wurde nach dem Schwein im Stall geschaut, wenn das Grunzen mal nicht zu hören war … weiter ging es vorbei am Garten der netten älteren Dame, wo es im Sommer immer ein frisches Stück Obst oder Gemüse über den Zaun gab… bis hin zur abendlichen Bettbringaktion, die mit unseren Kindern bis heute noch ganz oft statt findet, sofern es sich einrichten lässt und unsere Jüngste ist inzwischen bereits ein Schulkind. Feix … sie lieben es und so kann Mama auch ab und zu nochmal zum Kind werden.

Die Überleitung fällt gar nicht so schwer, denn die Mama dieser kleinen Maus hatte mich kontaktiert, ob ich ein Stück des Tages mit ihr und ihrer kleinen Tochter verbringen und festhalten würde. Sie möchte ihrer Tochter später einmal diese Bilder mit auf den Weg geben, damit diese nachvollziehen kann, wie es war als sie noch klein war und wie so ein normaler Vormittag aussah, was sie gemacht haben, womit sie am liebsten gespielt hat…

Einen kleinen Auszug zeig ich hier:

Zuerst wurde heimlich das Bike der Schwester gemopst und präsentiert, die zu dieser Tageszeit im Kindergarten war. Ich wurde verstohlen bemustert und sichtlich gedanklich hinterfragt, was ich denn hier wolle. 😉 Aber zunehmend fand sie Gefallen und ich wurde als Zuschauer und Mitspieler akzeptiert. Als sie ausgiebig mit Mama auf der Couch gekuschelt hatte, durfte ich beim Anziehen der nagelneuen roten Schuhchen helfen, denn wir wollten gemeinsam die Lieblingsrunde im Freien drehen.

 

Auf zu den Hühnern…

Und zu den Enten…

Ich sag`s ja, Tiere beobachten geht immer – ausgiebig und ausdauernd 😉 Die Federtiere waren aber auch herzallerliebst anzuschauen mit ihren Babys.

Die gepflückten Blüüümschen ins Wasser gestellt und bis Mama das Mittagessen fertig hatte, haben wir noch ein Weilchen gespielt. 

Es hat geschmeckt – unverkennbar!

 

Und danach ab ins Bettchen zur Mittagsruhe, wohl verdient. 

Und auch ich hab mich wieder auf die Heimreise gemacht. Es war ein so schöner Vormittag und nun freue ich mich darauf, auch bald den Rest der Familie kennenlernen zu dürfen und einen tollen Gartennachmittag mit ihnen zu verbringen.